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Kopieren als Kulturtechnik

Linpus Linux Lite einrichten

13. August 2008 von Christian Imhorst

Nach der Installation von Linpus Linux Lite geht es nun darum, es einzurichten. Leider sträubt sich Linpus vehement dagegen, eine funktionierende Paketverwaltung zu installieren, mit der man dann das System bequem auf einen aktuellen Stand bringen könnte. Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass Linpus gar nicht möchte, dass ihr Linux geupdatet wird. Besonders nicht die Version auf dem Aspire One, wie man an den Kommentaren weiter unten sieht. Hier besteht die Gefahr, dass man sich dabei das System zerschießt. (Anmerkung: Wobei ich im Linux-Forum gelesen habe, dass man auf dem Aspire One mit der Tastenkombination Alt + F2 „Befehle ausführen…“ kann, um dann durch Eingabe von pirut einen Paketmanager zu starten, mit dem man dann weitere Software nachinstallieren können soll.) APT ist zwar vorhanden, aber die Dateien mit den Repositories, man kann sie an der Endung .list erkennen, liegen direkt im Ordner /etc/apt anstatt unter /etc/apt/sources.list.d.

Die Repositories liegen an der falschen Stelle.

Die Repositories liegen an der falschen Stelle.

Anfangs war es noch müßig, die Dateien nach /etc/apt/sources.list.d zu kopieren, weil die Repositories, die sie enthalten, nicht existierten. Mittlerweile, d.h. seit dem 29. August, gibt es sie zwar, sind aber leer. Also lohnt es sich schonmal, die Datein mit den Repos an die richtige Stelle zu kopieren, in der Hoffnung, dass Linpus den Zustand bald ändert:

[linpus@LINPUS apt]$ cp *.list sources.list.d/

Beim Aufruf von apt-get update als Root bekommt man nun keine Fehlermeldung mehr, stattdessen werden die Repos ordentlich abgefragt.

Da Linpus bekanntlich ein angepasstes Fedora 8 ist, könnte man anstatt den Linpus-Repos welche von Fedora nehmen und die Datei /etc/apt/sources.list anlegen:

rpm http://ayo.freshrpms.net/ fedora/linux/8/i386 core updates freshrpms   
rpm http://ayo.freshrpms.net/ fedora/linux/8/i386 tupdates   

Bei einem Upgrade liefert das aber viele unerfüllte Abhängigkeiten und man riskiert ein instabiles System. Besonders wenn man versucht ein Programm zu installieren, das als Abhängigkeiten neue Pakete benötigt, die mit den bereits installierten älteren Version von Linpus im Konflikt stehen, können sehr schnell Probleme auftauchen. Die Fedora-Quellen sind also nicht die beste Wahl.

Unter /etc gibt es auch Repositoties für das Paketmanagement-System YUM. Wenn man es schafft, YUM zusammen mit den abhängigen Paketen von der Fedora-Seite herunterzuladen und per RPM zu installieren, stellt man fest, dass die auch nicht richtig funktionieren. Außerdem sind es auch Fedora-Quellen und keine von Linpus.

Update: Hier standen einmal Links zu den Paketen auf dem FTP-Server von Linpus. Das funktioniert leider nicht mehr. Der FTP-Server ist nun mit einem Passwort geschützt. Bleiben also nur die Pakete von Fedora 8. Die muss man dann einzeln herunterladen und mit RPM installieren. Wenn man zum Beispiel wget haben möchte, installiert man es am besten gleich übers Netz:

rpm -Uvh http://ayo.freshrpms.net/fedora/linux/8/i386/core/RPMS/wget-1.10.2-16.fc8.i386.rpm

Die einzigen frei zugänglichen Pakete von Linpus selbst, die es noch gibt, sind die SRPMS für Linpus auf dem Aspire One. Damit man diese Quellcode-Pakete kompilieren und installieren kann, bräuchte man aber noch das Programm rpm-build von Fedora, da Linpus es nicht mitliefert:

rpm -Uvh http://ayo.freshrpms.net/fedora/linux/8/i386/RPMS.core/rpm-build-4.4.2.2-3.fc8.i386.rpm

Beim Versuch, rpm-build zu installieren, landet man aber in einer Paketabhängigkeitshölle, aus der man nur schwer wieder heraus kommt. Also ist das auch eher eine Sackgasse.

Geschrieben in Gnu/Linux