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Sidux switch

4. Oktober 2008 von Christian Imhorst

Auf meinem Acer Aspire 2920 bin ich von Ubuntu zu Sidux gewechselt. Gründe dafür gibt es genügend, und es ist nicht alleine wegen der Kritik an Ubuntu, sondern vor allem wegen des Sidux-Projekts selbst. Sidux ist ein Betriebssystem, das aus Debians aktuellster unstable Version (Sid) gebaut wird. Normalerweise warnen Debian-Entwickler davor, Sid auf dem Desktop einzusetzen, weil es nicht stabil ist und sich kaputte Pakete in das System einschleichen können. Doch Sidux hilft einem dabei, sicher durch diese Untiefen zu segeln und verspricht, zu Debian voll kompatibel zu bleiben. Außerdem, und das gefällt mir noch am besten, wird Sidux von einer Gemeinschaft von Freiwilligen entwickelt. Es steht also keine Firma mit kommerziellen Interessen dahinter, sondern Entwickler, die schlicht und einfach das bestmögliche Betriebssystem schaffen wollen.

Die Installation mit der LiveCD sidux 2008-03 "Ουρέα" war bereits nach wenigen Minuten erledigt. Die Hardware wird größenteils automatisch erkannt und eingerichtet. Die unfreien Treiber der Wlan-Karte Intel PRO/Wireless 4965 AG werden schon während der Installation nachgeladen. Im Großen und Ganzen verhält sich die Hardware genauso wie unter Ubuntu. Allein das Rädchen für die Lautstärke will nicht. Aber dafür gibt es im Sidux-Forum bereits eine Lösung:

Zuerst muss man das Programm Xbindkeys installieren. Damit kann man Tastenkombinationen zum Ausführen von Befehlen festlegen.

apt-get install xbindkeys

Vor dem ersten Start muss die Konfigurations-Datei .xbindkeysrc im Homeverzeichnis erstellt werden:

touch .xbindkeysrc

Danach kann man mit

xbindkeys -k

herausfinden, mit welchen Codes die „Taste“ belegt ist. Bei mir ist es 174 für leiser und 176 für lauter. Daher habe ich in meine .xbindkeysrc folgendes eingetragen:

"amixer set PCM 4dB-"
m:0x0 + c:174

"amixer set PCM 4dB+"
m:0x0 + c:176

Der Befehl xbindkeys in der Konsole startet das Programm. Damit der Regler auch nach einem Neustart sofort aktiv ist, sollte xbindkeys in den Autostart-Ordner von KDE verlinkt werden:

ln -s /usr/bin/xbindkeys ~/.kde/Autostart/xbindlink

Weitere Beispiele für den automatischen Start von Programmen in anderen Desktopumgebungen findet man im Gentoo-Wiki. Alternativ kann man auch den Weg über das Hotkeys-Paket wählen.

Im Gegensatz zur Ubuntu-Installation funktioniert der Suspend jetzt richtig. Die Tastenkombination Fn + F4 lässt das Notebook schlafen, und nach einem Druck auf den Powerknopf wieder aufwachen.

Allerdings habe ich mich nicht ganz von Ubuntu verabschiedet. Auf dem PC bleibt Hardy Heron. Vorerst wenigstens. ;-)

Geschrieben in Gnu/Linux