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Kopieren als Kulturtechnik

PDFs mit PHP erstellen

29. März 2008 von Christian Imhorst

Mit der Freeware fpdf können PDFs generiert werden, ohne dass eine PDF-Erweiterung im Webserver aktiviert sein muss. Damit kann man recht einfach und schnell PDF-Dokumente über die eigene Homepage erstellen, auch mit WordPress.

Zum Beispiel habe ich in diesem Posting folgendes Formular eingebunden:

<form action="Dokument.php" method="post">
<input type="text" size="17" name="Inhalt">
<input type="submit" value="Abschicken">
</form>

Der Inhalt der Variable „Inhalt“ wird an das PHP-Skript „Dokument.php“ übergeben, das im Wurzelverzeichnis der Homepage liegt.

<?php
define("FPDF_FONTPATH","fpdf/font/");
require("fpdf/fpdf.php");
 
$pdf=new FPDF();
$pdf->AddPage();
$pdf->SetFont('Arial','B',16);
$pdf->Cell(40,10,$Inhalt);
$pdf->Output();
?>

An den Zeilen, die mit „define“ und „require“ beginnen, kann man sehen, dass die Datei „fpdf.php“ bei mit im Unterordner „fpdf“ liegt. Zum Testen kommt nun hier das Beispiel:



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Kopieren als Kulturtechnik des 21. Jahrhunderts

18. März 2008 von Christian Imhorst

Man kann anscheinend als Journalist mit dem Science-Fiction-Autor und Blogger Cory Doctorow ganz amüsante Interviews führen. Schließlich sei er in der Lage, aus dem Stegreif ein „Gewitter an Geistesblitzen abzufeuern“ und dabei nerdig-eloquent abzuschweifen, behauptet zumindest Spiegel-Online. In diesem Interview haut Doctorow folgenden schönen Satz heraus:

Künstlerisch sehe ich das Kopieren als integrale Kulturtechnik des 21. Jahrhunderts an. Nie war es jedoch so schwierig, etwas zu kopieren. Wir werden dafür kriminalisiert, dass wir Kultur lieben und teilen. Durch DRM und die Einschränkung des Urheberrechts werden innovative Impulse unterbunden.

Das ist so schön, dass man es gleich zum Motto eines Webblogs machen könnte und was ich hiermit auch mache. In seinem bislang aktuellsten auf Deutsch erschienendem Interview bei jetzt.de verfeinert er seine Aussage zum Thema:

Wir sind im 21. Jahrhundert. Kopieren wird immer leichter. […] Egal, was ich tue – wenn die Leute es mögen, werden sie es kopieren. Kopieren zu verbieten, ist nichts anderes, als die Leute zu verdammen – seinen Lesern zu sagen, dass sie Idioten sind und sie zu verklagen. Es ist etwas Unmoralisches, Leute dafür zu bestrafen, dass sie Kultur betreiben.

Danke, Cory, für diese warmen Worte. Sie haben mir die Idee zum (abgewandelten) Untertitel meines Blogs geliefert. Seine Geschichten und Bücher kann ich gerne empfehlen, zum Beispiel Backup, wenn man mit der deutschen Übersetzung anfangen möchte. Die Originale findet man auf craphound.com. Allerdings darf man seine Werke nur kopieren und lesen. Sie dürfen nicht bearbeitet oder in irgendeine andere Weise verändert werden – zumindest nicht ohne vorher den Autor zu fragen.

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Pornophonique – Musik einfach herunterladen

16. März 2008 von Christian Imhorst

Wir wollen niemanden kriminalisieren, nur weil er als Privatperson unsere Musik hört oder weitergibt. Natürlich sind wir jedem dankbar, der unser Album kauft und uns damit unterstützt (denn davon ist auch das Erscheinen eines zukünftigen Albums abhängig).

Weil die Jungs von Pornophonique so nett sind wie sie in dem Interview mit Comicradioshow behaupten, braucht niemand in den Laden zu rennen, um sich ihre CD zu kaufen. Man kann sie sich ganz legal von ihrer Website herunterladen: 8-bit lagerfeuer. Es kommt allerdings nicht ganz raus, was ihre Musik mit Lagerfeuer zu tun hat, denn es ist sehr schön gemachtes E-Gitarren-Geschrammel, das die 8-Bit-Töne eines Gameboys begleitet. Auf der CD sind acht Songs, die von traurigen Robotern, der Einsamkeit im Dungeon eines Computerspiels und anderen für Nerds herzergreifende Szenen handeln.
Pornophonique stellt aber nicht nur aus reiner Nächstenliebe ihre Lieder unter einer freien Lizenz. Sie haben erkannt, was auch Cory Doctorow in einem Interview mit jetzt.de anspricht:

Mein Problem ist nicht Piraterie, sondern Unbekanntheit: Wenn Leute meine Bücher nicht kaufen, liegt es wahrscheinlich daran, dass sie noch nie davon gehört haben.

Im Interview mit Comicradioshow kommen die Jungs von Pornophonique zu einem ähnlichen Schluss:

Für kleine, unabhängige Bands [ist es] vollkommen illusorisch, sich am Anfang ihrer Karriere Gehör zu verschaffen, wenn man die Songs nicht zur kostenfreien, legalen Weiterverbreitung frei gibt. Ohne mächtige Marketingmaschine im Rücken bleibt die Musik – und sei sie noch so gut – wohl eher ungehört.

Man kann also unbekannten Autoren, Musikern, Comiczeichnern, Fotografen und anderen Künstlern nur empfehlen, ihre Werke unter einer freien Lizenz zu stellen, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Allerdings wäre es falsch, die eigenen Werke unter einer restriktiveren Lizenz zu stellen, wenn man erstmal bekannt ist. Schließlich verdient man durch seine höhere Bekanntheit mehr Geld mit seinen Werken, eben weil man sie zum freien Kopieren zur Verfügung gestellt hat und weiter stellt. Klingt paradox, funktioniert aber.

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Анархия и исходный код

5. März 2008 von Christian Imhorst

My text „Anarchy and Source Code“ is now available in a Russian translation. You can find it at xbb.uz. The translation was done by Dmitriy Skorobogatov. Although I cannot read Russian I think he has done a good job. Thank you very much.

Meinen Text „Anarchie und Quellcode“ gibt es nun auch in einer russischen Übersetzung. Man kann sie unter xbb.uz finden. Die Übersetzung wurde von Dmitriy Skorobogatov gemacht. Obwohl ich russisch nicht lesen kann, denke ich, dass er gute Arbeit geleistet hat. Vielen herzlichen Dank dafür.

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Auf alten Pfaden und neuen Wegen – Teil 5

17. Februar 2008 von Christian Imhorst

Inhaltsverzeichnis: | Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Teil 5

Sound installieren

Auf betagten Computern kann man zwar häufig keine Filme mehr gucken, weil Grafikkarte und Prozesser dafür zu schwach sind, aber Musik und Hörspiele gehen immer noch sehr gut. Nebenbei gesagt sind beim Tecra 8000 die Lautsprecher auch gar nicht mal so schlecht. Die Qualität ist besser als die eines durchschnittlichen Küchenradios. Leider wird die Soundkarte, wie so oft bei älteren Rechnern, nicht auf Anhieb erkannt. Hier ist erstmal eine Suchmaschine eine gute Wahl. Wenn das Problem zu lösen ist, dann wurde es in den meisten Fällen schon von jemand anderem gelöst. Um herauszufinden, ob die Soundkarte wenigstens erkannt wurde und um welches Model es sich handelt, gibt man folgenden Befehl in der Kommandozeile ein:

lspci | grep audio

Sollte das nicht helfen, muss man in die Dokumentation des Computers schauen oder, falls die nicht zur Hand ist, den Rechner wohl oder übel aufschrauben und auf die Soundkarte schauen. Aber meist wird die Karte vom Betriebssytem zumindest erkannt.

Es kommt vor, dass die Lösung im Internet nicht in einer Sprache präsentiert wird, die man zur Zeit verstehen kann. Außerdem geben Übersetzungsprogramme nur Kauderwelsch aus und die fremden Schriftzeichen zu lernen, dauert zu lang. Zum Glück für Linuxer sind die Lösungswege meist in der universellen Sprache der Shell geschrieben. Es ist zwar mittlerweile nicht mehr notwendig, sich mit der Kommandozeile auseinanderzusetzen, um ein GNU/Linux-System zu bedienen, es bringt allerdings nur Vorteile mit sich, wenn man es kann. Um den Sound auf den Tecra 8000 unter Debian zu aktivieren, musste ich nur ins englisch-sprachige Ubuntuforum schauen, da hatte es schon jemand mit Ubuntu geschafft.

Für den Sound ist auf modernen Linux-Systemen ALSA, die Advanced Linux Sound Architecture zuständig und muß erstmal installiert werden:

aptitude install alsa-utils

Danach legen wir eine Datei mit dem Namen „/etc/modprobe.d/sound“ an und schreiben folgendes hinein:

alias snd-card-0 snd-opl3sa2

options snd-opl3sa2 dma1=1 dma2=0 fm_port=0x388 irq=5 midi_
port=0x330 sb_port=0x220 wss_port=0x530 isapnp=0 

# some stuff for the OSS drivers
alias char-major-14 snd-pcm-oss
alias sound-slot-0 snd-card-0

# aliases for sound card #1
alias sound-service-0-0 snd-mixer-oss
alias sound-service-0-1 snd-seq-oss
alias sound-service-0-3 snd-pcm-oss
alias sound-service-0-8 snd-seq-oss
alias sound-service-0-12 snd-pcm-oss

Wobei nach der zweiten Zeile kein Umbruch sein darf. Es muss eine einzige lange Zeile sein, die hier leider nicht mehr gepasst hat. Danach hängt man noch die Zeile snd-card-0 an die Datei „/etc/modules“ an, damit die Einstellungen beim Booten geladen werden:

echo "snd-card-0" &gt;&gt;/etc/modules

Anschließend startet man ALSA (oder den Computer) neu und hat Sound:

/etc/init.d/alsa-utils restart

Um die Sache zu vereinfachen, habe ich das Skript snd2tecra8000 geschrieben. Um es zu benutzen, muss man es herunterladen und ausführbar machen:

wget http://imhorst.net/scripts/snd2tecra8000 &amp;&amp; chmod +x snd2tecra8000

Die Einstellungen für die Soundkarte werden dann mit folgendem Befehl geschrieben:

./snd2tecra8000 --alsa

Anschließend muss ALSA neu gestartet werden.

OSS

Wenn die Karte älter ist und es keine Treiber für ALSA gibt, kann man sein Glück mit OSS, dem Open Sound System versuchen, dem Quasistandard für verschiedene andere Unix-Systeme. Bevor man sich das entsprechende Debian-Paket herunter lädt und installiert, müssen ein paar Vorkehrungen getroffen werden. Für die Installation sollten zuerst folgende Pakte besorgt werden:

aptitude install gcc make binutils linux-headers-$(uname -r) build-essential

Danach kann man das OSS-Paket für Debian von 4Front unter http://www.4front-tech.com/release/oss-linux_v4.0-1013_i386.deb herunterladen und installieren:

dpkg -i oss-linux_v4.0-1013_i386.deb

Um die Karte mit dem System unter OSS bekannt zu machen, kann man mein Skript mit entsprechender Option benutzen

./snd2tecra8000 --oss

oder folgendes selber in die Datei „/etc/modules“ eintragen:

# /etc/modules: kernel modules to load at boot time.

opl3sa2 io=0x220 mss_io=0x530 mpu_io=0x330 irq=5 dma=1
dma2=0
mpu401
sound
ad1848

Sollte bei der Installation von „oss-linux“ etwas schief gelaufen sein, bietet des Forum von 4Front Hilfestellung an, die Reste der Installation zu entfernen.

Ich habe es zwar noch nicht ausprobiert, aber da OSS ja Quasistandard unter anderen Unix-Systemen wie Free-, Open- oder NetBSD ist, müsste mein Skript „snd2tecra8000“ mit der Option für OSS auch unter ihnen funktionieren. Aber das ist ohne Gewähr.

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Haustechnik

16. Februar 2008 von Christian Imhorst

Anscheinend mutiere ich immer mehr zum Google-Fanboy, denn es gibt jetzt AdSense-Werbung auf meiner Homepage. In den letzten Tagen habe ich ein wenig an meinem Weblog geschraubt, um ein paar neue Features zu testen und vorzustellen. So habe ich mich zum Beispiel bei Google-AdSense angemeldet, nachdem ich schon bei Google-Mail und -Analytics bin, weil ich es gerne einmal ausprobieren wollte. Ich hoffe, dass ich die Werbung gut in das Gesamtbild des Blogs einfügen konnte und sie nicht als störend empfunden wird. Ich kann mir aber nicht vorstellen, damit Geld zu verdienen. Für mich bleibt AdSense vorerst nur ein neues Spielzeug.
Wenn jemand diesen Eintrag mit dem Internet Explorer liest, dann kann er rechts oben in der Ecke meines Blogs Werbung für den Firefox sehen. Für alle anderen Webbrowser bleibt sie verborgen. Ich sehe es als kleine Entschädigung dafür, dass man beim Webdesign immer noch wegen den kleinen und großen Macken des Internet Explorers verzeifelt gegen den Tisch treten will. Um zu schauen, wie meine Homepage im Internet Explorer 6.0 aussieht, habe ich mir IEs4Linux installiert.

Neben den Aufräumarbeiten und Umgestaltungen an der Sidebar habe ich noch das Formmailer-Plugin für WordPress von Dagon Design besorgt. Eine deutsche Anleitung dafür findet man im Weblog von Texto.de. Natürlich habe ich das PHP-Skript im Plugin-Editor noch ein wenig an meine Bedürfnisse angepasst, aber hauptsächlich folgenden Eintrag geändert:

Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"

Damit Umlaute in der E-Mail korrekt dargestellt werden können, muss anstelle von iso-8859-1 die am weitesten verbreitete Kodierung für Unicode-Zeichen eingefügt werden: utf-8.

Schließlich habe ich bei meiner WordPress-Installation noch ein Upgrade auf die Version 2.3.3 durchgeführt.

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freiesMagazin 02/2008 erschienen

3. Februar 2008 von Christian Imhorst

Heute ist die Februar-Ausgabe vom freiesMagazin erschienen. Unter der Adresse http://freiesmagazin.de/mobil/ findet man außerdem die aktuelle Ausgabe für mobile Geräte wie Handys und Palms.

Inhalte der Ausgabe 02/2008 sind u.a.

  • Micropolis – Wir bauen uns eine Stadt
  • Mozilla Firefox 3 – The next Generation
  • HardInfo – Hardwareinformationen anzeigen
  • MOC’n’Roll: audiophil mit der Konsole

Viele Spaß beim Lesen.

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Auf alten Pfaden und neuen Wegen – Teil 4

13. Januar 2008 von Christian Imhorst

Inhaltsverzeichnis: | Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Teil 5

Alles Leben ist Problemlösen heißt ein Buch des Philosophens Karl Raimund Popper, dabei hat er GNU/Linux noch nicht mal gekannt. Denn nach der Installation des Grundsystems und des Fenstermanagers gehen die Probleme meist so richtig los. In vielen Fällen heißen sie Sound und Video.

Video

Am besten fange ich mit dem Problem der Bildschirmdarstellung an, damit man auf dem Monitor auch etwas sieht, wenn man sich den anderen Problemen widmet. Es kann nämlich vorkommen, dass die Auflösung des Bildschirms nach dem Start mehr als merkwürdig aussieht, weil sie beispielsweise zu niedrig eingestellt ist. Das ist eigentlich das Hauptproblem, denn dass ein Monitor oder eine Grafikkarte gar nicht erkannt wird, kommt eher selten vor. Damit man arbeiten kann, obwohl man unter X nichts erkennt, wechselt man gleich in eine Konsole, indem man STRG, ALT und F1 gleichzeitig drückt. In diese Konsole muss man sich nochmals einloggen.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten die Auflösung zu ändern. Beide haben allerdings damit zu tun, dass die Datei /etc/X11/xorg.conf bearbeitet wird. Der Name des Monitors steht am Gerät, die Grafikkarte ermittelt man mit folgendem Befehl:

lspci | grep VGA

Bei Notebooks kann man auch nach dem Modell suchen. Die beiden wichtigen Zeilen für die Auflösung in der Datei „xorg.conf“ sind die, die mit HorizSync und VertRefresh in der Sektion „Monitor“ beginnen. Ersteres gibt die Bandbreite der Horizontalfrequenz in Kilohertz an, letzteres listet die vom Monitor unterstützten vertikalen Bildwiederholfrequenzen in Hertz auf. Beide Werte werden vom Xserver, der ist für die Steuerung der Ein- und Ausgabegeräte wie Maus, Tastatur, Bildschirm und Grafikkarte zuständig, als Richtlinien verwendet. Der nächste für uns wichtige Eintrag ist die Zeile, die mit „Driver“ anfängt. Sie steht in der Sektion „Device“. Für die meisten Grafikkarten sollte der Open Source-Treiber „vesa“ funktionieren. Ansonsten trägt man den Treiber der eigenen Grafikkarte ein, zum Beispiel „nv“ bei NVIDIA oder „ati“ bei Grafikkarten von ATI. Außerdem könnte der Eintrag „DefaultDepth“ noch interessant werden, wo die Standard-Farbtiefe in Bits angegeben wird. Viele ältere Grafikkarten, wie die im Tecra 8000, schaffen nämlich nur eine Farbtiefe von 16 Bits.
Wenn man die passenden Einstellungen im Web mit Hilfe von Suchmaschinen und Foren gefunden hat, kann man die Datei xorg.conf in einem Editor ändern. Nach den Änderungen wird der Xserver neu gestartet, indem man die Tasten STRG, ALT + Backspace gemeinsam drückt. Um auf Nummer sicher zu gehen sollte man vor den Änderungen eine Sicherheitskopie der Datei anlegen. Dazu startet man ein Terminal mit Root-Rechten und tippt folgendes:

cp /etc/X11/xorg.conf /etc/X11/xorg.conf.bak

Falls dann etwas schief geht, kann man die Datei „xorg.conf.bak“ als „xorg.conf“ zurück kopieren. Für den Tecra 8000 ändert man beispielsweise folgende Werte in der „xorg.conf“, die Änderungen sind dabei fett markiert:

Section "Monitor"
        Identifier      "Standardbildschirm"
        Option          "DPMS"
        HorizSync      36-52
        VertRefresh    36-60
EndSection

[...]

Section "Device"
        Identifier      "NeoMagic Corporation NM2200 [MagicGraph 256AV]"
        BusID           "PCI:1:0:0"
        Driver          "neomagic"
EndSection

[...]

Section "Screen"
        Identifier      "Default Screen"
        Device          "NeoMagic Corporation NM2200 [MagicGraph 256AV]"
        Monitor         "Standardbildschirm"
        DefaultDepth  16
[...]
EndSection

Aber obacht: Falsche Angaben bei den Frequenzwerten können den Monitor zerstören. Vor der manuellen Änderung sollte man unbedingt in das Monitor-Handbuch schauen, sofern noch eins vorhanden ist. Ansonsten muss man auf die Leute im Web vertrauen, die meinen, sie hätten die richtigen Werte für den Bildschirm herausgepuzzlet.
Anstatt die Datei „xorg.conf“ mit einem Editor zu bearbeiten, kann man den Xserver in Debian auch mit dem Befehl

dpkg-reconfigure xserver-xorg

konfigurieren. Danach wird man schrittweise durch die Konfiguration geführt, bei der man an den entscheidenden Stellen eingreifen muss, um die richtigen Werte einzugeben. Wo man sich nicht sicher ist, sollte man die Voreinstellung mit „Enter“ bestätigen. Beim Tecra 8000 kann man im Fenster „X-Server-Treiber“ anstatt „vesa“ den Originaltreiber „neomagic“ auswählen:

Xserver

Im Fenster „X.Org-Server-Module, die Standardmäßig geladen werden sollen“, kann man schonmal ein Sternchen beim Modul „dbe“ setzen. Das könnte später wichtig werden, wenn man Conky als Systemmonitor einsetzen möchte.

Xserver2

In den Fenstern zum Bereich der horizontalen und vertikalen Wiederholfrequenz des Monitors trägt man für den Tecra 8000 dann „36-52“ bzw. „36-60“ ein, und bei der gewünschten Standardfarbtiefe nimmt man 16 Bits.
Wenn die Konfiguration abgeschlossen ist, wird der Xserver mit der Tastenkombination STRG, ALT und Backspace neu gestartet. Jetzt bleibt einem nur noch die Hoffnung, dass man alles richtig gemacht hat, und der Desktop in einer besseren Auflösung erscheint. Wenn nicht, sollte man die Sicherungskopie der „xorg.conf“ wieder zurückschreiben, oder dpkg-reconfigure xserver-xorg nocheinmal durchlaufen lassen und alle Standardeinstellungen mit „Enter“ bestätigen.

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freiesMagazin 01/2008 erschienen

7. Januar 2008 von Christian Imhorst

Bereits gestern, also am 06. Januar, ist die neue Ausgabe von freiesMagazin erschienen. Im Inhalt der Ausgabe 01/2008 kann man folgende Artikel finden:

  • Linspires Click’n’Run im Beta-Test
  • 57 geheime Ubuntu-Tricks mit Ubuntu Tweak
  • Audio-Software – Teil 7 (FreeJ)
  • Zauberei mit PSTricks – Teil 3

Ach ja und mit GNOME aufmotzen – Metacity durch IceWM ersetzen einen Artikel von mir.

freiesMagazin gibt es nun auch für Mobilgeräte, allerdings ersteinmal nur in einer Beta-Version. Deshalb bittet die Redaktion um eifrige Mithilfe und Tester.

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GNOME aufmotzen – Metacity durch IceWM ersetzen

7. Januar 2008 von Christian Imhorst


Dieser Artikel ist erstmals im
freiesMagazin 01/2008 erschienen. Ausgabe 01/2008 als PDF herunterladen.

Es gibt Anwender, die Metacity die Schuld daran geben, dass GNOME gelegentlich träge und instabil reagiert und dabei nur wenige Möglichkeiten zur Konfiguration bietet. Der alternative Fenstermanager IceWM soll hier Abhilfe schaffen.

Metacity [1] heißt der Fenstermanager, der seit der GNOME-Version 2.2 unter der Haube der Desktopumgebung werkelt. Ein Fenstermanager [2] macht in erster Linie nichts anderes, als Fenster um die Anwendungen zu zeichnen und sich darum zu kümmern, dass man diese Fenster dann umherschieben und in den Vorder- oder Hintergrund bringen kann. Das ist so allein aber noch nicht besonders nützlich. Um die Anwendungen starten zu können, braucht man ein Startmenü, Panels, Dateimanager und so weiter. Diese stellen Desktopumgebungen wie GNOME bereit. Sie liefern einen kompletten Satz an Anwendungen, die sowohl optisch als auch funktionell aufeinander abgestimmt sind und dieselben Bibliotheken für die Darstellung benutzen.

Man kann hier schon sehen, dass Desktopumgebung und Fenstermanager zwei verschiedene Dinge sind, die sich untereinander sogar austauschen lassen. Im Fall von GNOME eignet sich dafür die angepasste Version des Fenstermanagers IceWM [3] (Paket icewm)zusammen mit dem Paket icewm-gnome-support besonders gut. Natürlich kann man auch andere benutzen, wie Openbox oder XFWM4, den Fenstermanager von XFCE [4].

Um einen anderen Fenstermanager erst einmal zu testen, muss man nicht gleich tief in das System eingreifen. Man kann den neuen Fenstermanager einfach temporär ausprobieren, sofern er über eine Replacefunktion verfügt. Wenn IceWM installiert wurde, einfach folgendes im Terminal eingeben:

$ icewm -replace &

Wenn einem IceWM nicht gefällt, kann man einfach zu Metacity zurückwechseln:

$ metacity -replace &

Wer nachprüfen möchte, ob der Austausch wirklich funktioniert hat, kann dafür das Kommando ps im Terminal verwenden. Einmal kann man schauen, ob der Prozess mit dem Namen Metacity noch läuft

$ ps aux - grep metacity

und wem das nicht reicht, der kann auf ähnliche Weise auch noch nach IceWM sehen:

$ ps aux - grep icewm

Um IceWM dauerhaft zum Fenstermanager unter GNOME zu machen, muss man die Datei /usr/bin/gnome-wm mit Root-Rechten bearbeiten. Dazu sucht man in der Datei den Eintrag

# default-wm value
DEFWM=

und erweitert die zweite Zeile um den Startbefehl für den Fenstermanager:

# default-wm value
DEFWM=/usr/bin/icewm

Statt Metacity verwendet GNOME beim nächsten Start IceWM als Fenstermanager.

Metacity soll einsteigerfreundlich sein und bietet daher nur wenige Möglichkeiten zur Konfiguration. So kann man in IceWM das Verhalten von einzelnen Fenstern oder Programmen steuern. Ein einzelnes Programm wie Firefox kann so zum Beispiel beim Start auf dem ersten Desktop, auf dem zweiten oder immer auf allen gleichzeitig angezeigt werden. Bei Metacity müsste man dafür extra eine Erweiterung wie Devil’s Pie [5] installieren.

Links:
[1] http://wiki.ubuntuusers.de/Metacity
[2] http://wiki.ubuntuusers.de/Fenstermanager
[3] http://wiki.ubuntuusers.de/IceWM
[4] http://wiki.ubuntuusers.de/Xfce
[5] http://wiki.ubuntuusers.de/Devilspie

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